Qigong für Herz und Kreislauf: Sanfte Kraft für Blutdruck und Herzgesundheit
Herz- und Kreislaufbeschwerden – eine stille Volkskrankheit
Ein starkes Herz und ein ausgeglichener Kreislauf sind die Grundlage für Lebensfreude, Energie und Vitalität.
Doch immer mehr Menschen leiden unter Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Kreislaufproblemen – häufig ausgelöst durch Stress, innere Anspannung oder Bewegungsmangel.
Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufprobleme gehören heute zu den häufigsten Gesundheitsbelastungen überhaupt. Allein in Deutschland hat nahezu jede dritte erwachsene Person einen diagnostizierten Bluthochdruck, das sind rund 30 Millionen Menschen. Die Dunkelziffer liegt sogar noch höher, denn viele wissen gar nicht, dass ihr Herz und Kreislauf bereits dauerhaft unter Druck stehen.
Auch Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern nehmen deutlich zu: Offiziell sind über 1,6 Millionen Menschen betroffen, Fachgesellschaften schätzen die tatsächliche Zahl jedoch auf bis zu 4 Millionen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko rapide, bei über 70-Jährigen ist fast jede fünfte Person betroffen.
Damit zählen Herz- und Kreislauferkrankungen zu den Volkskrankheiten unserer Zeit. Sie belasten nicht nur den Körper, sondern rauben vielen Menschen auch Energie, Schlaf und Lebensfreude.
Qigong bietet hier eine sanfte Möglichkeit, Herz und Gefäße zu entlasten, das vegetative Nervensystem zu harmonisieren und innere Ruhe zu fördern – ohne körperliche Überlastung.
Gerade deshalb gewinnen sanfte, regulierende Methoden wie Qigong zunehmend an Bedeutung: als Weg, um Körper, Geist und Kreislauf wieder in Einklang zu bringen.
Quellen: Gesundheitsatlas Deutschland 2023; Deutsche Hochdruckliga 2024; Techniker Krankenkasse 2023; Deutsche Herzstiftung, Herzbericht 2022; DGK, Gutenberg Health Study.
Was Studien zeigen
Zahlreiche Studien und Übersichtsarbeiten belegen inzwischen, dass Qigong das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflusst.
In wissenschaftlichen Untersuchungen zeigte sich, dass regelmäßige Qigong-Praxis den Blutdruck stabilisieren, die Herzfrequenzvariabilität verbessern und Stressreaktionen deutlich reduzieren kann.
Eine zusammenfassende Übersicht (Frontiers in Medicine, Toneti et al., 2020) fasst mehrere Studien zusammen, in denen Teilnehmer über mehr innere Ruhe, bessere Kreislaufstabilität und mehr Wohlbefinden berichteten.
Auch moderne Metaanalysen bestätigen, dass Qigong das vegetative Nervensystem harmonisiert und das Herz entlastet, auf ganz natürliche Weise, ohne Nebenwirkungen.
Diese Erkenntnisse machen Qigong zu einer empfehlenswerten Ergänzung für alle, die ihre Herzgesundheit sanft unterstützen möchten.
Warum Qigong wirkt
Aus moderner Sicht
Qigong aktiviert den Parasympathikus, jenen Anteil des Nervensystems, der für Entspannung, Regeneration und Herzberuhigung sorgt. Dadurch sinken Puls und Blutdruck auf natürliche Weise. Zudem reduzieren sich Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin, was langfristig Gefäße, Herz und Nerven schont. Auch die Durchblutung und Gefäßelastizität verbessern sich messbar, ein zentraler Faktor für Herzgesundheit.
Aus Sicht der TCM
In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt das Herz als „Kaiser der Organe“, der das Blut lenkt und den Geist (Shen) beherbergt.
Anhaltender Stress, emotionale Belastung oder „aufsteigendes Yang“ können das Herz-Qi schwächen und innere Unruhe erzeugen.
Qigong harmonisiert den Qi-Fluss, stärkt Herz-Yin und Herz-Qi und beruhigt den Geist, die Basis für ein stabiles inneres Gleichgewicht.
Qigong im Vergleich zu klassischer Bewegung
Im Unterschied zu klassischen Bewegungsformen, bei denen oft höhere Belastungsspitzen auftreten, bleibt Qigong stets sanft, kontrolliert und wohltuend gleichmäßig. Während Sportarten wie Laufen, Radfahren oder Fitnessübungen in erster Linie auf die körperliche Leistungssteigerung zielen, verbindet Qigong Bewegung, Atmung und Geist zu einer ganzheitlichen Praxis.
Die Wirkung ist daher eine andere: Klassische Bewegung aktiviert den Körper kurzfristig, Qigong hingegen reguliert langfristig, es wirkt ausgleichend, beruhigend und stabilisierend. Gerade Menschen, die ihr Herz stärken, aber nicht überfordern möchten, wie etwa bei Bluthochdruck oder Kreislaufproblemen, profitieren besonders von dieser sanften Art der Bewegung. So wird Qigong zu einem sicheren und nachhaltigen Weg, die Herz-Kreislauf-Gesundheit auf natürliche Weise zu unterstützen.
Qigong entfaltet seine Wirkung nicht durch einzelne Bewegungen, sondern durch regelmäßige, achtsame Praxis unter fachkundiger Begleitung. Jede Form wirkt anders auf Herz und Kreislauf. Deshalb ist es wichtig, Qigong in einem qualifizierten Kurs zu erlernen.
So kann individuell darauf geachtet werden, dass die Übungen gesundheitsfördernd, entspannend und auf die persönliche Situation abgestimmt sind.
Zusammenfassung
Qigong ist eine sanfte und zugleich wirksame Methode, um Herz und Kreislauf zu unterstützen.
Wissenschaftliche Studien zeigen deutliche Effekte auf Blutdruck, Herzrhythmusvariabilität und Stressregulation.
Die Kombination aus Ruhe, fließender Bewegung und Achtsamkeit fördert inneres Gleichgewicht und stärkt das Herz auf allen Ebenen.
Erlebe Qigong in unserem zertifizierten Präventionskurs, anerkannt nach § 20 SGB V. Hier lernst du, wie du Herz und Kreislauf mit sanften Bewegungen und innerer Ruhe stärkst – persönlich angeleitet, achtsam und ganzheitlich.
Qigong Studien zu Herz und Kreislauf – wissenschaftliche Quellen und weiterführende Studien
Ching et al., 2021:
Effects of Qigong on systolic and diastolic blood pressure: a systematic review with meta-analysis and Trial Sequential Analysis.
Veröffentlicht in BMC Complementary Medicine and Therapies.
https://bmccomplementmedtherapies.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12906-020-03172-3
Toneti et al., 2020:
Benefits of Qigong as an integrative and complementary health practice: a narrative review.
Veröffentlicht in Frontiers in Medicine (PMC7365612).
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7365612/
Lee et al., 2007:
Effect of Qigong on blood pressure: a systematic review.
Veröffentlicht im Journal of Hypertension.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17620944/
Zhou et al., 2023:
The Effect of Health Qigong on Metabolic Syndrome Risk Factors: A Meta-Analysis.
Veröffentlicht in Frontiers in Physiology.
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9998898/
Cardiovascular Response Study (Herald Open Access, 2019):
Cardiovascular response to Qigong training in European and Asian participants.
https://www.heraldopenaccess.us/openaccess/cardiovascular-response-to-qigong-training-in-european-and-asian-participants
Cochrane Review (2020):
Qigong for the primary prevention of cardiovascular disease.
Veröffentlicht von der Cochrane Database of Systematic Reviews.
https://www.cochrane.org/evidence/CD010390_qigong-prevent-cardiovascular-disease